DOKUMENTATION DACHAU

 

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DACHAU – DOKUMENTATION

Ritual. Protokoll in Form einer künstlerischen Arbeit

 

Bei meinem Aufenthalt in der KZ-Gedenkstätte am 19.4.1998 hatte sich für mich herauskristallisiert, dass ich noch weitere Besuche machen und diese Besuche als Ritual gestalten sowie ein Protokoll in Form einer künstlerischen Arbeit machen wollte.

 

Immer wieder prägte sich mir der gleiche Gedanke ein – ein Anerkennen des Unrechts, das niemals ungeschehen gemacht werden kann. Durch die ritualhaften Begehungen wurde mir die KZ-Gedenkstätte vertrauter.

 

Inzwischen betrachte ich diesen Platz als einen Ort, an dem ich meine Wachsamkeit nähren kann. Wie heute mit der Vergangenheit, dem Holocaust, dem Dritten Reich umgegangen wird, dafür trage ich Verantwortung.

 

 

 

 

3.4.1998

.... Ich will eine Verbindung schaffen und alle um Verzeihung

bitten für das Unrecht, das sie erleiden mussten. Ich verbinde zwei Felder miteinander, indem ich sie in einer Lemniskate – einer liegenden Acht – begehe.

19.4.1998

Ich beginne wieder beim ersten Kiesfeld und begehe heute vier Felder in der Lemniskate. Eine Meditation. Mir ist jetzt klar geworden, dass ich die Begehungen zu einem Ritual machen will. Gedenken. Andenken. Ich anerkenne das Unrecht, das den Menschen hier geschah. Den Wachturm betrachte ich in den „sieben Wahrnehmungsschritten“.

2.10.1998

Es ist der 54. Jahrestag der Befreiung der KZ-Insassen

durch die Alliierten, viele Besucher, jüdischer Gottesdienst im Freien vor der Kapelle. Reden. Heute will ich die Felder eins bis zweiunddreißig verbinden – die zwei kompletten

Barackenfluchten. Wird mein Ritual stören? Nein. Viele kommen und gehen. Meine Gedanken mischen sich in das Geschehen, in den liturgischen Gesang, die Worte, und

gehen zurück zu meiner Andacht.

Erinnerung – Innenwelten

6 Bilder, Acryl und Pigmente auf Papier,

je 50 x 70 cm, 1998/1999

 

 

Finden einer Klangfarbe zu Schwarz

Diptychon, Acryl, Fundstücke, Zement, Pigmente auf Leinwand,

140 x 110 cm, 1998/2000

 

 

 

Entwicklungsreihe in 7 Schritten. Sieben Bilder.

Pigmente, Naturfarbstoffe Purpur und Rose, Sand, Rosenquarz, Gold auf Leinwand,

je 60 x 60 cm, 2000/2001

 

 

 

Skulptur

Die Aufmerksamkeit lege ich auf eine Mitte zwischen Kopf/Geist und Herz/Seele. Mich bewegt die Frage ob wir wachsam genug sind für das, was wir durch Sprache ausdrücken. Der Stacheldraht am Hals symbolisiert dabei das Trügerische.

Skulptur aus Gips, Lindenholz, Stacheldraht,

2009

 

Hommage an 1.600 Menschen

Mischtechnik: Pigmente, Aquarell, Ölkreide auf Papier,

1.600 Bilder, 10 x 15 cm, im Acryl-Display,

2008/2012

 

Menschen

Acryl, Pigmente und Tinte auf Leinwand,

110 x 140 cm, 2000/2001

 

Textpassage aus dem Informationsblatt der KZ-Gedenkstätte: "Nach der gewaltsamen Expansion des Dritten Reiches über ganz Europa liefen in Dachau pausenlos Häftlingstransporte aus den jeweils besetzten Ländern ein. Das Lager war überfüllt; bis zu eintausendsechshundert (1.600) Häftlinge mussten in einer Baracke unterkommen". Auf einer Fläche von 10 mal 100 Metern, wo zu "regulären Zeiten" zweihundertacht (208) Häftlinge untergebracht waren.